Die Land- und Forstwirtschaft war in der Vergangenheit und ist auch in der Gegenwart den ständigen Veränderungen unserer Gesellschaft ausgeliefert. Die rasante Entwicklung unserer Zeit hat natürlich auch im Bereich der Landwirtschaft seine Spuren hinterlassen. Immer wieder mussten die Betriebe umgebaut und verändert werden, um den ständig wechselnden Anforderungen gerecht zu werden.
Allein die Anbauweise hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert. In der Vergangenheit hat der Landwirt mit eher einfachen Geräten und Maschinen seine Felder bestellt. Mit viel Aufwand und hauptsächlich menschlicher Arbeitskraft wurden die Äcker bestellt. Angebaut wurde nahezu alles und das Landschaftsbild war geprägt durch eine Vielfalt an Früchten. Durch den ständigen Einsatz neuer Maschinen gab es zwar gewisse Arbeitserleichterungen, die ständigen Investitionen haben aber letztlich auch das Einkommen geschmälert.
Was waren die wichtige und einschneidende Veränderungen in der Landwirtschaft?
Änderungen der Anbauweise: War das Landschaftsbild früher von einer Vielfalt an Früchten, die angebaut wurden geprägt, so entwickelte sich das Bild immer mehr zu Maismonokulturen.
Mechanisierung: Die Geräte zur Bestellung der Felder wurden ständig verbessert, was in vielen Bereichen zu Arbeitserleichterungen führte. Es wurde damit auch die Möglichkeit zu einer wesentlich intensiveren Bewirtschaftung ermöglicht. Die Mechanisierung verursachte aber auch Kosten, die letztlich für Klein- u. Mittelbetriebe immer mehr zu fast unüberwindbaren Hürden wurde. Die Mechanisierung verursachte Mehrkosten bei fast gleichbleibenden Einnahmen. Das wiederum bewirkte, dass die Jugend in andere Berufe abwanderte und viele kleine Betriebe nur mehr im Nebenerwerb geführt wurden.Umstellung von einer Rinderwirtschaft in eine reine Schweinezucht.
Die Tatsache dass für Klein- u. Mittelbetriebe die ständigen Investitionen für die Anpassungen an den Markt nur schwer realisierbar waren, führte dazu, dass immer mehr Betriebe nur mehr im Nebenerwerb geführt wurden oder überhaupt aufgelassen wurden. Mit dem Anschluss an die EU wurde dieser Vorgang weiter beschleunigt.Die intensivere landwirtschaftliche Nutzung und Überdüngung führte auch zu Problemen mit dem Grundwasser (Nitratbelastung). Um dieses kostbare Gut besser schützen zu können, wurden vom Land Steiermark Grundwasserschongebiete verordnet. Die Katastralgemeinde Landscha und ein großer Teil der Katastralgemeinde Gabersdorf sind davon betroffen. In diesen Gebieten gibt es eine Reihe von Auflagen, die zwar einerseits das Grundwasser schützen, andererseits aber auch eine zusätzliche Belastung für die betroffenen Landwirte darstellen. Warum die Auflagen nur gewisse Teile unseres Landes betreffen und nicht für das gesamte Bundesgebiet gelten, ist für viele nicht verständlich und führt auch zu Wettbewerbsverzerrungen.
Derzeit so scheint es ist ein sicheres Einkommen aus der Landwirtschaft nur ab einer gewissen Größenordung lukrativ. Für Klein- und Mittelbetriebe wurde der wirtschaftliche Spielraum immer enger. Persönlicher Einsatz, Kreativität bzw. neue Ideen eröffnen aber auch für diese Betriebe Möglichkeiten um eine wirtschaftliche Basis zu schaffen.
Für alle Bürger unserer Zeit bleibt nur zu hoffen, dass die Landwirtschaft auch in Zukunft interessant bleibt. Sind es doch die Landwirte, die die gesamte Kulturlandschaft pflegen und erhalten. Landwirtschaft war und ist ein wichtiger Faktor in unserem gesamten Gefüge. Sie zu erhalten muss ein Bestreben aller Bürger sein.